Nach jahrelangem Protest, einem langwierigen Interessenbekundungsverfahren und neun Monaten des Nachverhandelns, ist es jetzt höchste Zeit. Es müssen in Sachen „Zukunft der medizinischen Versorgung“ im nördlichen Saarland endlich Nägel mit Köpfen gemacht werden. ProHochwald will eine Entscheidung, wie es im Nordsaarland weitergeht.

„Zum Thema Nordsaarlandklinik ist alles gesagt. Alle Argumente liegen auf dem Tisch. Jedes Für und Wider wurde debattiert. Jeder glühende Befürworter ist genauso zu Wort gekommen wie vehemente Gegner einer ‚großen Lösung‘ im Nordsaarland. Wir brauchen jetzt richtungweisende Entscheidungen“, sagt Andreas Münster, der Vorsitzende der Waderner Wählervereinigung ProHochwald.

„Nach allen Statements wissen wir, dass die Landesregierung aus politischen Gründen keinen privaten Betreiber eines Klinikzentrums will. Wir wissen auch, dass eine kommunale Lösung auf Ebene der Landkreise nicht mehrheitsfähig und wohl auch kaum zu finanzieren ist. Wir kennen aber auch den großen – mittlerweile ja auch gutachterlich festgestellten – weißen Fleck auf der Versorgungskarte des Nordsaarlandes. Und wir wissen auch, dass weder in Losheim noch in Lebach in den Krankenhäusern jemals wieder etwas so sein wird, wie es früher war. Das Einzige, was wir nicht wissen ist, wie die Landespolitik hier Abhilfe schaffen will“, resümiert Bernd Theobald, Fraktionsvorsitzender von ProHochwald im Waderner Stadtrat, die komplizierte Gemengelage.

Der Standpunkt von ProHochwald in der Sache ist und bleibt unverändert. Andreas Münster: „Wir sind nach wie vor der Meinung, dass ein großes Klinikzentrum im nördlichen Saarland die beste Lösung ist. Und wir glauben nach wie vor, dass das Saarland einen Masterplan in Sachen Krankenhausstrukturpolitik braucht, der sich nicht am Althergebrachten orientiert, sondern der mutig, neue und zukunftsweisende Wege geht. Insofern stimmen wir 100 Prozent mit den Forderungen der BI Nordsaarlandklinik überein, auch wenn wir natürlich zur Kenntnis nehmen müssen, dass der Wind mittlerweile in eine andere Richtung weht.“

„Dabei wird – ob gewollt oder ungewollt lassen wir mal dahin gestellt – in einen Topf geworfen, was nicht in einen Topf gehört“, warnt Andreas Münster. Denn neben der stationären, stehe im gesamten Hochwaldraum auch die ambulante Versorgung der Bürgerinnen und Bürger mit medizinischen Dienstleistungen auf der Kippe. Hier habe die SHG ein sehr gutes Angebot gemacht, das die Bemühungen der Stadt Wadern, einen innovativen Gesundheitspark für die Region auf den Weg zu bringen, hervorragend ergänze – eine ambulante Notfallversorgung inklusive. „Der Vorschlag der SHG ist richtig und zukunftsweisend, er ersetzt – und das muss man auch klipp und klar sagen – allerdings keine vollwertige Klinik.“

„Wir sehen das SHG-Konzept als wichtigen Mehrwert für die ambulante Versorgung im Hochwald, ohne Frage“, resümiert Andreas Münster den Standpunkt seiner Wählergruppe. ProHochwald sei aber auch der Auffassung, dass das Angebot der SHG die Landesregierung nicht aus ihrer Pflicht entlasse, im stationären Bereich tätig zu werden. Hier sieht die Wählergruppe allerdings bislang so gut wie keine Bewegung. „Wie man die Sache nämlich auch dreht und wendet, durch Abwarten wird nichts besser: nicht in Sachen Klinikstruktur, aber auch in Sachen ‚Gesundheitspark Wadern‘ nicht, wo der Fortgang der Dinge seit Ende des Interessenbekundungsverfahrens pausiert. Kein vernünftiger Projektplaner wird einen Medizincampus bis ins Detail durchplant, ohne zu wissen, welche Pläne von Landesseite denn nun final favorisiert werden“, so der Fraktionschef Bernd Theobald.

Insofern bedürfe es endlich einer Entscheidung, wohin die Reise gehe, „auch und gerade um Planungssicherheit zu erhalten“, ergänzt Andreas Münster, der nicht missverstanden werden will: „Wir weichen keinen Zentimeter von unserer Forderung ab, die im Übrigen völlig deckungsgleich mit der BI Nordsaarlandklinik ist: Wir wollen eine umfassende und wohnortnahe Versorgung der Menschen im nördlichen Saarland mit medizinischen Dienstleistungen sowohl im ambulanten als auch im stationären Bereich. Dafür haben wir uns eingesetzt und dafür werden wir uns auch weiter einsetzen – übrigens gleich wie die Entscheidung in Saarbrücken aussehen wird.“

Kontakt:
Andreas Münster (Vorsitzender von ProHochwald)
Im Waldring 5, 66687 Wadern
info@prohochwald.net