„Wir stehen einer Bürgerbefragung zum Thema Windkraftnutzung nördlich der Wadriller Hochwaldalm absolut positiv gegenüber“, stellt Bernd Theobald für ProHochwald klar. „Wenn es möglich ist, einen in einem Mehrheitsverfahren ausgedrückten demokratischen Willen in einem weiteren Meinungsbildungsprozess zu berücksichtigen und damit Geltung zu verschaffen, ist das schon ein Wert an sich. ProHochwald glaubt, dass hier die Ortsräte die erste Adresse sein müssten, Vorschläge zu machen, wie eine Befragung denn im Details aussehen und ablaufen könnte. „Da stimmen wir völlig mit der Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger überein, die am 2. Juli in der Wadrilltalhalle im Rahmen einer gut besuchten Bürgerversammlung die Gelegenheit zum Informationsaustausch genutzt haben.“
„Eine Bürgerbefragung an sich ist eine gute Sache“, sagt auch Andreas Münster. „Allerdings müssen wir auch über Detailfragen reden“, erklärt der Vorsitzende von ProHochwald: „Entscheidend wird sein, wer wann über was genau wie befragt wird.“ Andreas Münster macht die Komplexität der Materie an mehreren Beispielen fest: „Welche Ortschaften werden in die Befragung einbezogen? Nur Wadrill? Auch die umliegenden Orte wie Reidelbach bzw. Gehweiler? Die ganze Stadt? Welche Frage wird bzw. welche Fragen werden genau gestellt? Heißt die Abstimmungsfrage etwa schlicht und prägnant ‚Sind Sie gegen die Errichtung von Windkraftanlagen nördlich der Alm?‘ Oder etwas differenzierter: ‚Sind Sie unter Bedingung X für bzw. gegen die Errichtung von Windkraftanlagen nördlich der Alm?‘ Spielen Aspekte wie eine eventuelle Bürgerbeteiligung am Ertrag der Anlagen eine Rolle für ein positives bzw. negatives Votum? Müssen sich solche Aspekte in der Fragestellung wiederfinden? Die Reihe der Unbekannten lässt sich beliebig fortsetzen“, so Andreas Münster.
ProHochwald will diese Fragen ganz grundsätzlicher Natur zuallererst von den Ortsräten beraten wissen. Bernd Theobald: „Im aktuell noch gültigen Flächennutzungsplan (FNP) sind die Flächen nördlich der Hochwaldalm überhaupt noch nicht enthalten. Der Fortschreibung des FNP, in dem die Flächen ausgewiesen wären, wurde vom Innenministerium die Genehmigung versagt. Dagegen klagt die Stadt Wadern gerade. Und das kann dauern. Und selbst, wenn die Genehmigung für unseren FNP irgendwann auf die eine oder andere Weise vorliegt, ist die Stadt Eigentümer des größten Teils der in Frage kommenden Flächen. Wir haben das Zepter also in der Hand und die einmalige Chance, alle Facetten des Themas sehr bürgernah und ausführlich zu beleuchten.
ProHochwald hat zwischenzeitlich die Stadtverwaltung schriftlich gebeten, die Ortsräte von Wadrill, Gehweiler und – für Reidelbach – Wedern – mit der Thematik des Ob und des Wie einer möglichen Bürgerbefragung in Sachen Windkraftnutzung nördlich der Wadriller Hochwaldalm zu befassen. Zu einem späteren Zeitpunkt soll sich dann der Stadtrat mit den so gewonnenen Erkenntnissen auseinandersetzen und sowohl das Für und Wider als gegebenenfalls auch das Wie einer Befragung erörtern. „Wir sind gespannt auf die Ergebnisse der Beratungen in den Ortsräten“, sagt ProHochwald-Chef Andreas Münster abschließend.