ProHochwald wirbt für einen Neuanfang – auch in Sachen Akutversorgung. Und zwar am Standort Wadern.
„Der Verdruss über die Aufgabe der Akutversorgung am Standort Losheim ist absolut nachvollziehbar, nur darf man daraus nicht die falschen Schlüsse ziehen“, reagiert die Waderner Wählervereinigung ProHochwald auf Vorschläge der CDU Losheim, eine wie auch immer geartete künftige Notfallversorgung am Krankenhausstandort Losheim zu etablieren. „Es geht nicht darum, wer welches Gebäude noch in petto hat, sondern darum, auf neuen Wegen und Strukturen, eine Akutversorgung zu etablieren, die diesen Namen auch verdient“, so der Fraktionsvorsitzender von ProHochwald im Waderner Stadtrat: „Seit der Schließung der St. Elisabeth-Klinik in Wadern und der damit – neben der Inneren – verbundenen Aufgabe auch der Chirurgie, also bereits seit November 2017, war das dramatische Defizit offenbar. Wir sind, genau wie die Bürgerinitiative Nordsaarlandklinik, nie müde geworden, das zu kritisieren. Und für das Mittelzentrum Wadern eine zukunftsweisende Absicherung der Notfallversorgung zu fordern. Das hat nur schlicht kaum jemand auf der Entscheidungsebene wirklich interessiert. Ich habe seinerzeit auch außerhalb der Stadt Wadern nicht den Aufschrei des Entsetzens gehört, wie er aktuell aus nachvollziehbaren Gründen allenthalben zu vernehmen ist. Jetzt wo nach und nach im Land die Klinik-Lichter ausgehen, sieht das natürlich ganz anders aus.“
„Uns war allen klar, dass das Krankenhaus in Losheim über kurz oder lang dicht machen würde“, sagt auch Andreas Münster, der Vorsitzende von ProHochwald. „Einmal abgesehen von der Art und Weise wie Marienhaus das Aus für ihre Häuser ankündigt und umsetzt, sind natürlich auch die bundespolitischen Rahmenbedingungen so, dass kleine Kliniken kaum mehr überleben können.“ Deshalb dürfe es ein „Weiter so“ nicht geben. Weder an etablierten Orten noch mit den üblichen Methoden.
ProHochwald fordert einen echten Neuanfang. Und dieser Weg sei ja mit dem im Dezember vergangenen Jahres ausgerufenen Interessenbekundungsverfahren auch beschritten worden, so Andreas Münster: „Dabei ging und geht es allerdings nicht darum, alten Wein in neuen Schläuchen zu servieren, sondern vielmehr muss ein wirklicher Neuanfang, der die heutigen technischen Möglichkeiten mit der Standortfrage verknüpft, das Ziel sein.“ Andreas Münster: „Wadern ist als Mittelzentrum der ideale Standort für eine neu einzurichtende und innovativ aufgestellte Notfallversorgung – am besten natürlich in Verbindung mit einer Komplettklinik. Auch das haben wir immer gesagt. Die Stadt Wadern hat ein riesiges Einzugsgebiet, das weit über Landkreisgrenzen hinaus reicht. Das nördliche Saarland darf kein weißer Fleck in der Notfallversorgung bleiben.“
Um die Frage, wo genau man eine Akutversorgung etablieren könnte, ist ProHochwald auch nicht bange. Abgesehen, davon, dass das Gelände in der Nähe der Waderner Rettungswache hier absolut geeignet wäre, könne die Stadt Wadern über eine ganze Reihe weiterer Grundstücke verfügen, die ebenfalls in Betracht kämen, zum Teil sei sie sogar im Eigentum davon. „Am geeigneten Grundstück wird ein solches Projekt, wie immer es am Ende auch genau aussehen wird, ganz gewiss nicht scheitern“, so Andreas Münster.
Dass dem Standort Losheim über die Schließung des St. Elisabeth Krankenhauses in Wadern Millionenbeträge über den Strukturfond zugegangen sind bzw. noch zugehen sollten, sei bittere Ironie der Geschichte. „Alle hier bei uns – vom Bürgermeister, über etliche Ratsmitglieder bis hin zur Bürgerinitiative Nordsaarlandklinik – hatten seinerzeit öffentlich und nachdrücklich vor einem solchen Schritt gewarnt. Mal abgesehen davon, dass bis heute nie und von niemandem transparent dargelegt wurde, wie das bislang über den Strukturfond geflossene Geld tatsächlich verwendet worden ist, war uns allen damals klar, dass man in diesem Fall gutes Geld, schlechtem hinterherwerfe. Das war damals niemand zu vermitteln. Und es ist auch heute keinem begreiflich zu machen“, so Bernd Theobald.
Der Fraktionschef von ProHochwald im Waderner Stadtrat wirbt für Gelassenheit und Sachlichkeit: „Wir tun alle gut daran, der Realität ins Auge zu schauen und zukunftsweisende Lösungen für die Region zu suchen. Dazu gehört neben der Etablierung einer kompetenten und schlagkräftigen Akutversorgung am Standort Wadern auch die Frage, wie die medizinische Versorgung in allen Kommunen des Landkreises auf neue Füße gestellt werden kann. Wir sehen diese Frage nicht isoliert und werben für einen Neuanfang – auch und gerade in Sachen Akutversorgung. Und zwar am Standort Wadern.
Kontakt:
Bernd Theobald (Fraktionsvorsitzender im Stadtrat Wadern)
Andreas Münster (Vorsitzender von ProHochwald)
Im Waldring 5, 66687 Wadern
info@prohochwald.net