ÖPNV, E-Bike: besser unterwegs!
Dank der grundlegenden Reform vom 1. Juli 2021 hat sich die ÖPNV-Situation im Stadtgebiet deutlich verbessert. Mehr Abos zu günstigen Preisen sind wichtige Meilensteine weg vom Auto und hin zum ÖPNV.
Die (auf drei Monaten befristete) Einführung des 9-Euro-Tickets im Juni 2022 hat gezeigt, dass auch in ländlichen Regionen der ÖPNV genutzt wird. Wenn denn Preis und Leistung stimmen! Die Nachfolgeregelung des Bundes (Deutschlandticket) wird daher von uns begrüßt. Allerdings muss das Streckenangebot auch so vielfältig sein, dass ein Umstieg vom Auto auf den ÖPNV attraktiv wird. Hier wurde für die größeren Ortschaften im Stadtgebiet bereits einiges erreicht. Kleinere Dörfer haben bislang allerdings noch immer das Nachsehen. Das muss sich ändern.
Eine Lösung könnten „On demand“-Verkehre (flexible Bedarfsverkehre, die entweder in den ÖPNV integriert oder kommerziell angeboten werden) sein. Sie sind geeignet, kleine Ortschaften an die Zentren anzubinden. Das bisher gültige Wabennetz hat sich überlebt. Wer den Umstieg vom Privatauto auf öffentliche Transportmittel will, muss hier Farbe bekennen. Der im Sommer 2022 mit dem 9-Euro-Ticket beschrittene Weg, gepaart mit in Zeit und Raum attraktiven Verbindungen, könnte der Schlüssel zur Lösung sein.
Der Ausbau von Radwegen innerhalb und zwischen den Stadtteilen muss gerade auch im Hinblick auf die Entwicklungen im Bereich E-Mobilität (E-Bike, Pedelec etc.) forciert werden. Die Stadt Wadern braucht ein Radverkehrskonzept, das mit den Nachbarkommunen abzustimmen ist.
Wir erwarten, dass im Alltagsradverkehr grundsätzlich eine Asphaltierung möglich gemacht wird. Das Bestehen auf Schotter- und Kiesdecken aus Umweltschutzgründen mag bei touristischen Radstrecken berechtigt sein, es konterkariert jedoch die Bemühungen, Alltagsradverkehr als echte Alternative zur Nutzung des PKWs zu etablieren. Hier muss ein Umdenken bei den verantwortlichen Landesbehörden stattfinden. Der Ausbau des Radverkehrsnetzes muss zudem landesweit massiv forciert werden.
Die Landesregierung ist gefordert, die für den Ausbau der Radwege-Infrastruktur zur Verfügung stehenden Mittel sinnvoll einzusetzen statt, wie bisher, Förderbeträge in Millionenhöhe nicht zu verwerten. Das ewige Abwarten, Hinausschieben und Taktieren muss ein Ende haben.
Wir halten die Einrichtung von Schutzstreifen entlang der Hauptverkehrsachsen, aber auch – wo möglich – innerörtlich für absolut sinnvoll und unterstützen hier das von der Stadtverwaltung vorgelegte Konzept. Weniger Auto, mehr Alternativen – muss das Motto sein.