Scheitern mit Ansage
Die Insolvenz der SHG-Klinik in Merzig ist die Folge einer völlig verfehlten Gesundheitspolitik. ProHochwald fordert Bund, Land und den Landkreis auf, ein tragfähiges Konzept für die medizinische Versorgung im nördlichen Saarland vorzulegen.
„Wenn man die letzten Wochen und Monate die Nachrichten in Sachen Krankenhausprobleme aufmerksam verfolgte, dürfte man über die aktuellen Meldungen aus Merzig eigentlich nicht verwundert sein“, merkt Bernd Theobald, Fraktionsführer von ProHochwald im Stadtrat Wadern, erkennbar betroffen an. „Trifft es aber das einzig verbliebene Krankenhaus im eigenen Landkreis, dann schlägt einem die Nachricht der Insolvenz des SHG-Klinikums trotzdem zuerst mal in die Magengrube!“
„Die Beruhigungspille in Form eines Schutzschirmverfahrens, das für die nächsten Monate für den Weiterbetrieb der Klinik und der Lohnfortzahlungen der Beschäftigten sorgen soll, kann ja nicht über die gravierenden Probleme hinwegtäuschen, die die Insolvenz erst notwendig gemacht hat“, ergänzt Andreas Münster, Vereinsvorsitzender von ProHochwald und ebenfalls im Stadtrat Wadern aktiv.
Das Klinik-Sterben wird weitergehen
„Es muss ja nun zwangsläufig eine Sanierung erfolgen, die deutliche Kosteneinsparungen mit sich bringen wird. Das wirft bei uns die Frage auf, wie erfolgreich diese sein wird und was medizinisch strukturell für den Landkreis und seine Menschen letztlich zur Verfügung steht“, äußert sich Bernd Theobald besorgt.
„Die bisherigen Erfahrungen bei der Schließung von Krankenhäusern in unseren Gemeinden lassen uns ja nicht unbedingt mit großem Optimismus zurück. Nur zur Erinnerung: Nach der Schließung 2017 der Elisabeth-Klinik in Wadern hat ja zwischenzeitlich auch das St. Josef-Klinikum in Losheim die Pforten geschlossen (2020). Alles in allem baden unsere Bürgerinnen und Bürger die Folgen einer unprofessionellen und mutlosen Gesundheitspolitik aus – mit der erschreckenden Option, jetzt auch noch Angst, um den Standort in Merzig haben zu müssen“, zeigt sich Andreas Münster sichtlich frustriert. „Unsere Erwartungen und sicher auch die der „Bürgerinitiative Nordsaarland“ an die politischen Entscheider sind nach wie vor klar und deutlich: Kommt endlich in die Puschen! Wir benötigen eine anständige Krankenhausversorgung in Merzig und zeitnah einen modernen Satelliten in Wadern! – Was wir nicht hoffen wollen: Sollte es in Merzig zu einem Scheitern kommen, führt kein Weg an einem zentralen Klinikum in Wadern vorbei!“, fassen Bernd Theobald und Andreas Münster die Forderungen von ProHochwald abschließend zusammen.